Arnoweg Tag 23 (23 Kilometer, 2.100 Höhenmeter, 8,25 Stunden)

Etappe 34: Bad Gastein – Hüttschlag

Nach dem Abschluss der teils hochalpinen Etappen über die Salzburger Keesberge im Vorjahr, freute ich mich auf die mir noch größtenteils unbekannten Gras- und Nockberge im Salzburger Pongau und hauptsächlich im Lungau. Ich beschloss für den nächsten Arnoweg-Abschnitt über vier Etappen mir zwei Tage Zeit zu nehmen. So startete ich frühmorgens in Bad Gastein, wo ich die vorige Etappe vom Hohen Sonnblick nach Bad Gastein beim Wasserfall im historischen Ortszentrum beendete.

Los geht’s von Bad Gastein nach Hüttschlag!

Zunächst führt die 34. Etappe des Arnoweg neben der Pfarrkirche am Wasserfall über die Kaiser-Wilhelm-Promenade in das mir gut bekannte Kötschachtal. Beim Hoteldorf „Grüner Baum“ überquerte ich dann den Kötschachbach und folgte dem teils steilen Aufstieg über gut 500 Höhenmeter auf die Poserhöhe. Es ist gerade dieser Abschnitt, der mich besonders an meine Oma erinnert, der ich meine Begehung des Arnoweg widme. Ich kann mich noch gut an die unzähligen Wanderungen mit ihr zum Alpengasthof Poserhöhe erinnern, bei denen mir meine Oma stets die von der Poserwirtin Christl von Hand bemalenen und gedichteten „Zwergerl-Tafeln“ vorlas. Irgendwann kannte ich deren Standorte und Texte auswendig und drehte sehr zu meiner Freude das Spiel um, indem ich die Tafeln mit genauem Text meiner Oma ankündigte.

Arnoweg: die Poserhöhe hoch über dem Kötschachtal in Bad Gastein schläft noch im Nebel

Arnoweg: Die Poserhöhe hoch über dem Kötschachtal in Bad Gastein schläft noch im Nebel.

Noch im Nebel verhangen erreichte ich die Poserhöhe. Dort folgt der Arnoweg dem Weg mit der Markierung 514 Richtung Tofernscharte und Gamskarkogel. Nach insgesamt gut 2 Stunden Gehzeit lichtete sich unterhalb des Throneck der Hochnebel und die Sonne kam erstmals zum Vorschein. Das aufreißende Wetter gab dann auch den Blick auf den Gamskarkogel, den höchsten Grasberg Europas und Gipfel mit der drittältesten Schutzhütte der Ostalpen, der Gamskarkogelhütte, frei.

Abstecher zur Gamskarkogelhütte oder Kräfte schonen?

Auf der Tofernscharte angelangt, entschied ich mich nicht wie eigentlich vorgesehen die 400 Höhenmeter auf den mir gut bekannten Gamskarkogel hinauf und zurück zu wandern. Aufgrund meiner ambitionierten Tourenplanung über zwei Arnoweg-Etappen an einem Tag, stieg ich direkt von der Tofernscharte nach Hüttschlag über die Tofernalm ab. Bei den Almhütten mündete der schöne Wandersteig in einen Güterweg, der sich ab einer Höhe von ca. 1400 m immer wieder mit Wanderwegen Richtung Osten nach Hüttschlag abwechselt.

Im Ortszentrum von Hüttschlag besorgte ich mir beim kleinen, aber bestens sortierten ADEG Markt noch ein paar Lebensmittel. Mit frischen Proviant ging es gleich weiter auf die nächste 35. Arnoweg-Etappe von Hüttschlag Richtung Tappenkarsee auf die Tappenkarseehütte.

Etappe 35: Hüttschlag – Tappenkarseehütte

Zunächst folgte ich dem gut markierten Kapellenwanderweg von Hüttschlag südostwärts in den Weiler Wolfau und weiter nach Karteis. Bei der Karteiskapelle bog ich über den Großarlbach zur Kapelle hin nordwärts ab. Nach ein paar noch im Talboden gelegenen Häusern bog ich kurz vor dem Karteisbach nach links ab und ging über einen Wanderweg auf der westlichen Seite des Karteisgrabens weiter, statt dem normalen Arnoweg-Verlauf östlich des Grabens über weniger schöne Asphaltstraßen zu folgen.

Unterhalb der Hallmoosalm überquerte der Wanderweg dann doch den Karteisgraben auf die westliche Seite und mündete wieder in den eigentlichen Arnoweg ein. Ich zog bei der Hallmoosalm vorbei Richtung Draugsteinalm, auf deren Anstieg der Weg sich vom Güterweg wieder in einen noch schöneren Wanderweg verwandelte.

Draugsteintörl – ein wundervolles Panorama

Oberhalb der Schrambachhütte auf den Draugsteinalmen und unter dem mächtigen Draugstein (2.356 m) bog ich beim Wegweiser auf 1.880 m Seehöhe ostwärts dem Anstieg Richtung Draugsteintörl folgend ab. Über blumige Almwiesen ging es sanft zwischen grasenden Almkühen und Pferden bergauf, bevor sich beim Draugsteintörl-Kreuz angekommen ein herrliches Panorama auf die Kalkberge der Radstädter Tauern über dem Tappenkarsee auftat.

Arnoweg: Panorama am Draugsteintörl über dem Tappenkarsee mit den Gipfeln von Rothorn, Wildkarhöhe, Wildkarkopf und Weißgrubenkopf (vlnr)

Arnoweg: Panorama am Draugsteintörl über dem Tappenkarsee mit den Gipfeln von Rothorn, Wildkarhöhe, Wildkarkopf und Weißgrubenkopf (vlnr)

Tappenkarseehütte – das Ziel vor Augen

Vom Draugsteintörl dreht der Weg abermals Richtung Süden und nun sanft bergab Richtung Tappenkarseehütte am südlichen Ende des Tappenkarsee. Die strahlend rot-weiß-roten Fensterläden der Tappenkarseehütte sah ich schon von weitem. Der leichte Abstieg zur Hütte und die grandiose Aussicht auf die Kalkgipfel des Rothorn, Wildkarhöhe, Wildkarkopf und Weißgrubenkopf machten diesen Abschnitt zu einem wahren Wandervergnügen.

Herzliche Begegnungen machen einen lustigen Hüttenabend aus

Auf der Tappenkarseehütte bekam ich in einem Schlaflager glücklicherweise noch einen Platz. Aufgrund der COVID19-Bestimmungen war die Anzahl der Betten stark reduziert. (Zur Not hatte ich Schlafsack und Matte dabei.) Ich hätte es mit der Belegung besser nicht erwischen können und so teilte ich mir das Schlaflager mit der auf der Hütte kennengelernten Familie Pillmair aus Oberösterreich, die die restliche Zeit auf der Tappenkarseehütte mit ihrer Herzlichkeit und vielen mir neuen, lustigen Spielen zu einem unvergesslichen Abend machten. Vielen Dank dafür!

Bildergalerie

Die Bilder zu den Etappen 34 & 35

  • Arnoweg: Der historische Ortskern von Bad Gastein
    Arnoweg: Los geht's im historischen Ortskern von Bad Gastein

Karte

Tag 23 (grün): Etappen 34 & 35 (rot)